Kein Zugang ohne Karte? Kein Campus für alle!
Als Studierendenschaft setzen wir uns für eine soziale, gerechte und diskriminierungsfreie Hochschule ein. Die Entscheidung des Studierendenwerks Hamburg trotz der Proteste seitens der Studierenden und Studierendenschaften in den Mensen und Cafés an den Hochschulen die Barzahlung abzuschaffen, stellt einen erheblichen Einschnitt in die soziale Infrastruktur der Hochschulen dar – und sie trifft besonders jene, die ohnehin schon unter prekären Bedingungen studieren.
Diese Maßnahme löst kein Problem – sie schafft neue.
Wir fordern, dass weiterhin mit Bargeld in allen Einrichtungen des Studierendenwerks bezahlt werden kann.
Für viele Studierende ist Bargeld die einzige flexible Zahlungsmöglichkeit. Die Abschaffung schließt gezielt Menschen vom Zugang zu Mensen und Cafés aus:
- Studierende ohne eigenes oder mit gesperrtem Konto
- Personen mit unsicherem Aufenthalt oder ohne Zugang zum regulären Bankensystem
- Internationale Studierende mit ausländischen Karten und hohen Gebühren
- Menschen, die von Trinkgeldern oder Barzuwendungen leben
- Alle, die schlichtweg gerade kein Geld auf dem Konto haben
Über ein Drittel der Studierenden lebt in Armut. Statt soziale Teilhabe zu fördern, baut das bargeldlose System neue Hürden auf – und schafft beschämende Situationen, wenn Zahlungen abgelehnt werden.
Auch für Beschäftigte bedeutet diese Umstellung Verschlechterung.
Hinzu kommt die Einführung sogenannter Selbstbedienungskassen. Auch sie reduzieren sozialen Austausch, erhöhen Kontrolldruck und verschlechtern Arbeitsbedingungen. Digitalisierung ist kein Selbstzweck.
Mensen sind mehr als Verpflegungsorte – sie sind Orte des sozialen Miteinanders und ein entscheidender Teil der studentischen Infrastruktur. Gerade in Zeiten von wachsender Armut, Wohnungsnot und zunehmender Vereinzelung brauchen wir einen solidarischen Ausbau – nicht digitale Ausgrenzung!
Wir fordern stattdessen:
- Die sofortige Wiedereinführung der Barzahlung in allen Einrichtungen des Studierendenwerks
- Eine bedarfsgerechte Ausfinanzierung des Studierendenwerks durch Stadt und Senat
- Gute Arbeitsbedingungen statt technischer Rationalisierung
- Den Ausbau der Mensen als Orte der Begegnung, Teilhabe und sozialen Versorgung – besonders an den Standorten, wo es keine Mensa (mehr) gibt.
Für eine Hochschule, an der niemand ausgeschlossen wird!
Unterzeichner:innen:
- Fachschaftsrätekonferenz der HAW Hamburg (einstimmiger Beschluss)
- AG Antifa HAW Hamburg
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Einstimmiger Beschluss des Studierendenparlaments der HAW Hamburg:
"Das Studierendenparlament fordert Barzahlung als Zahlungsoption in allen gastronomischen Einrichtungen des Studierendenwerks. Es lehnt die geplante Abschaffung von Barzahlung in der Mensa Finkenau ab."