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Events
Sitzungen
Mittwoch
02
07
25
Freiluftkino
Filmseminar: No other land
Uhrzeit
21:00 Uhr
Ort
Universität Hamburg, Von-Melle-Park 6 (vor dem Philosophenturm)
"SIE HABEN DAS GEFRAGTESTE GEMÜSE AUF DEM PLANETEN VERBOTEN." TIMOTHY LEARY
KALENDER
Tag
02.07.2025
Uhrzeit
21:00
Ort
Universität Hamburg, Von-Melle-Park 6 (vor dem Philosophenturm)
Freiluftkino
Filmseminar: No other land

Freiluftkino mit Einführung und Diskussion

(Doku | Regie:  Basel Adra/Yuval Abraham | PAL/NOR 2024 | 95 Min. | OmU)

Einführung und Diskussion mit Salah Abdel Shafi (palästinensischer Botschafter in Österreich und ständiger Beobachter Palästinas bei der UNO)

Die Geschichte des Nahostkonflikts ist bis zum heutigen Tag eine Geschichte der skrupellosen, interessegeleiteten Abwälzung jener historischen Verantwortung, die den westlichen Staaten für ihre historischen Gewaltverbrechen an den europäischen Jüdinnen und Juden zukommt, auf die arabisch-palästinensische Bevölkerung. Die sog. bundesdeutsche „Staatsräson“ ist dabei an verlogenem Geschichtsrevisionismus kaum zu überbieten. Die aus dem kategorialen „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!“ abgeleiteten völkerrechtlichen Bestimmungen der UN-Charta, der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, zahlreicher UN-Resolutionen und des deutschen Grundgesetzes bilden eine eindeutige Verpflichtung zur Durchsetzung der Rechte des palästinensischen Volkes auf souveräne Staatlichkeit, eigenständige politische, ökonomische, soziale und kulturelle Entwicklung sowie die gleichberechtige Teilhabe in einer dem Frieden verpflichteten internationalen Staatengemeinschaft. Stattdessen wird mit Rekurs auf die deutsche Vergangenheit eine israelische Regierungspolitik gefördert, die all diese Rechte seit Jahrzehnten mit Füßen tritt und mittlerweile einen genozidalen Vernichtungsfeldzug gegen die Palästinenser:innen führt, der vor keinem Kriegsverbrechen zurückschreckt und die ganze Welt in Brand zu setzen droht.

Der unverbrüchliche Widerstand der palästinensischen Zivilbevölkerung für Humanität, Recht und Gerechtigkeit, wie er in dem Oscar-prämierten Film „No other land“ von Basel Adra und Yuval Abraham dokumentiert ist, bildet dagegen ein beinahe wundersam erscheinendes, hoffnungsstiftendes Fanal für die zivile Entwicklungsperspektive eines friedlichen Zusammenlebens aller Menschen in der Welt. Basel lebt mit seiner Familie in Masafer Yatta, einem grenznahen palästinensischen Dorf im südlichen Westjordanland, dessen Territorium seit 1977 von der israelischen Besatzungsarmee völkerrechtswidrig zur Errichtung eines Truppenübungsplatzes beansprucht wird. Seit seiner Geburt ist er Teil des Widerstands der Dorfbewohner:innen gegen die Vertreibungsversuche der Armee. Diese erfahren 1999 eine massive Verschärfung, als ein israelisches Gericht die Landnahme „legalisiert“ und der Dorfbevölkerung faktisch jegliches Bleiberecht abspricht. Willkürliche Zerstörungen der rudimentären, lebenswichtigen Infrastruktur (Wasserleitungen, Brunnen, Wohngebäude, Schulen, etc.) nehmen zu, ebenso wie gewalttätige Angriffe bewaffneter jüdischer Siedler. Die schutzlose Bewohnerschaft kämpft dagegen mit Solidarität und unerschütterlicher Courage um ihr Land und Leben. Ab 2018 entscheidet sich Basel, diesen Widerstand zu filmen und verleiht ihm damit ein entscheidendes Sprachrohr in der internationalen Öffentlichkeit. Yuval, ein israelischer Aktivist und Filmjournalist aus dem nahegelegenen Beer-Sheva, schließt sich ihm an. Die tiefe, freundschaftliche Verbundenheit, die zwischen den beiden im gemeinsamen Kampf gegen das zerstörerische Besatzungsregime erwächst, bildet in ihrer spannungsreichen Entwicklung den eigentlichen, revolutionär-aufklärerischen Gehalt der filmischen Erzählung. Gegen alle Verhetzung, Gewalt und strukturelle Ungleichheit gelingt es ihnen, die mit dem Widerstand verbundene, reale Perspektive eines gleichberechtigten Lebens in Frieden, Würde und solidarischer Wohlentwicklung für alle Welt lebendig begreifbar werden zu lassen.

Die Veröffentlichung, Verbreitung und Rezeption des Films in diesen Zeiten ist selbst ein entschiedener Auftrag an die internationale Öffentlichkeit zur engagierten Verwirklichung dieser Möglichkeit. Sie entspricht einer fundamentalen, zivilisationsgeschichtlichen Notwendigkeit.

Wir können und sollten sie – im Bewusstsein unserer besonderen Verantwortlichkeit vor der Geschichte – beherzt wahrnehmen.

International solidarisch – Schluss mit Austerität!


„Die Bedrückten und Mißbrauchten sind für
Gerechtigkeit, aber für sie soll nicht Druck und
Mißbrauch aufhören, damit Gerechtigkeit
herrsche, sondern es soll Gerechtigkeit
herrschen, damit Druck und Mißbrauch
aufhöre. Die Bedrückten und Mißbrauchten
sind also keine gerechten Leute.“
Bertolt Brecht, „Me-Ti. Buch der Wendungen“, entstanden im Exil der 1930er Jahre.


Gesamter Ankündiger: https://schluss-mit-austeritaet.de/event/filmseminar-no-other-land

"SIE HABEN DAS GEFRAGTESTE GEMÜSE AUF DEM PLANETEN VERBOTEN." TIMOTHY LEARY
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